reichstag-Berlin-Wahl

Die Union zieht naturgemäß keine schlechte Bilanz der vergangenen Regierungsjahre, will aber künftig mehr in die Schaffung von Wohnraum investieren. Außerdem soll es ein Baukindergeld geben und einen Freibetrag bei der Grunderwerbsteuer. Die CDU hält die von ihnen mitgetragene Mietpreisbremse für fehlerhaft, die SPD will die Mietpreisbremse stärken. Familien sollen durch ein sozial gestaffeltes Familienbaugeld gefördert werden. Eine große Koalition würde sich an der Mietpreisbremse abarbeiten, die sie gemeinsam eingeführt hat, die aber bislang nicht funktioniert und die die Union eher abschaffen, die SPD aber verschärfen will.

Die Grünen glauben auch an eine Stärkung der Mietpreisbremse, wollen dazu Modernisierungskosten minimieren und das Wohngeld anheben, besonders wenn klimafreundliche Sanierungsmaßnahmen zu einer erhöhten Miete geführt haben. Auch wollen sie ähnlich wie die CDU, die SPD und die Linken, den sozialen Wohnungsbau voran bringen, der möglichst in öffentlicher Hand bleiben soll.

Die FDP sieht weder im klassischen sozialen Wohnungsbau, noch in der Mietpreisbremse die Lösung für das Problem unbezahlbaren Wohnraums. Sie will den Markt über die Nachfrage regeln. Die Mietpreisbremse bremse eher die Investitionen statt die Mieten. Es sei sinnvoller den Mieter zu fördern, sodass er steigende Mieten bezahlen kann. Außerdem sollen Bauherren einen Zusatzanreiz bekommen in dem auf die Grunderwerbsteuer ein hoher Freibetrag eingeführt wird und bessere Abschreibungsmöglichkeiten für Neubauten geschaffen werden.

Die AFD hält planwirtschaftliche Eingriffe wie die Mietpreisbremse für gänzlich untauglich. Der Linken gehen die Vorschriften zur Bekämpfung rasant steigender Mieten noch nicht weit genug. In ihrem Parteiprogramm finden sich tatsächlich die meisten Einträge zum Thema.

Die Auswirkungen der Wahlen auf den Immobilienmarkt hängen davon ab, wer sich wie in welcher Koalition und deren Verhandlungen durchsetzen kann. Regulierungen und Vorschriften wie Mietpreisbremse und Umwandlerverbote schrecken Investoren oft ab, aber letztlich kommt es darauf an, welche Konzepte funktionieren. Wenn wieder mehr gebaut wird, haben auch Investoren und Anleger etwas davon.

Berlin-Mietpreise-Wohnungsnot

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