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Viele sind erstaunt, wenn sie erfahren, wie alt die Idee des Immobilien-Crowdfundings eigentlich schon ist. Nämlich mehr als 130 Jahre. Damals wurde für das erste Immobilien-Crowdfunding-Projekt Geld eingesammelt. Ort des Geschehens: New York, USA. Renditeversprechen für die Geldgeber: Null. Das Objekt kennt jeder, die kuriose Geschichte dazu fast niemand.

Wie kam es zum ersten Immobilien-Crowdfunding?

Viele wissen, dass die Freiheitsstatue ein Geschenk der Franzosen an die Amerikaner war. Die Franzosen entwarfen und bauten die Staute und übernahmen anschließend auch die Transportkosten in die USA. Was die Franzosen jedoch nicht sponserten, war der Sockel, auf der die Freiheitsstatue stehen sollte.

Bedingt durch die Weltwirtschaftskrise von 1873 hatten viele Städte in den USA noch über ein Jahrzehnt mit den Folgen der Depression zu kämpfen. Nicht nur der Bau des Sockels für die Freiheitsstatue in New York war von der finanziellen Schieflage betroffen. Auch das Washington Monument litt unter Finanzierungsproblemen und wurde aufgrund von mehreren Bauunterbrechungen erst nach knapp 35 Jahren Bauzeit fertiggestellt. Diese lange Bauzeit blieb der Freiheitsstatue jedoch zum Glück erspart.
Die benötigten 100.000 US-Dollar für den Bau des 27 Meter hohen Sockels konnten durch verschiedene Spendenaufrufe und Finanzierungsprojekte nicht eingesammelt werden, wodurch die Platzierung der Freiheitsstatue in New York gefährdet wurde. Städte wie Boston und Philadelphia boten zwar genug Geld für die Finanzierung des Projekts an, jedoch nur unter der Bedingung, die Statue in ihren Städten zu errichten.

Joseph Pulitzer: Vater des Immobilien-Crowdfundings

Joseph Pulitzer, Stifter des gleichnamigen Journalistenpreises und Herausgeber der damaligen Zeitung New York World, hatte eine Idee, wie der Sockel für die Freiheitsstatue doch noch finanziert werden könnte. Er startete 1885 seine Spendenaktion, welche die benötigten 100.000 US-Dollar zusammenbringen sollte.

Da er noch nicht wie iFunded das Internet nutzen konnte, verwendete er als Medium seine Zeitung, über die er die Aktion ankündigte und die New Yorker um Spenden für den Sockel bat. Als Anreiz versprach er jeden Spender namentlich in seiner Zeitung zu erwähnen, egal wie groß oder klein die Spende war. Nach nur fünf Monaten kamen so die benötigten 100.000 US-Dollar zusammen, wodurch der Bau des Sockels gesichert war.

Die Arbeiten an dem Sockel konnten mit dem gesammelten Geld erfolgreich abgeschlossen werden und die Einweihung der Statue fand am 28. Oktober 1886 mit einer großen Zeremonie statt.

Parallelen zum heutigen Crowdfunding

Damals haben viele kleine Spender die Finanzierung des Sockels ermöglicht und dafür als Gegenleistung eine namentliche Erwähnung in der Zeitung New York World erhalten. Heutzutage bekommen die Crowdinvestoren anstatt einer Erwähnung einen festen Zinssatz auf ihr Investment und ermöglichen dadurch die Finanzierung von Wohn- und Gewerbeimmobilien.

Zurzeit erhalten Sie zum Beispiel auf das aktuelle Projekt CALVIN BERLIN 5% Zinsen p.a., bei einer kurzen Laufzeit von nur 12 Monaten.

Stellen Sie sich vor, in Deutschland hätte ein ähnliches Projekt finanziert werden sollen. Hätte sich die Idee von Pulitzer auch hierzulande umsetzen lassen? Wir freuen uns auf Ihre Kommentare.