wertpapiere

Beim derzeit niedrigen Zinsniveau gelten Wertpapiere als lukrative Geldanlage. In der Kundenberatung bei Banken und Sparkassen spielen sie jedoch keine große Rolle. Das zeigt die aktuelle IM-Privatkundenstudie der Managementberatung Investors Marketing. Demnach sind 24% der Bankkunden, die bereits Wertpapiere besitzen, von ihrer Bank noch nie aktiv auf diese Investmentmöglichkeit angesprochen worden. Dazu passt, dass insgesamt nur knapp 30% ihre Hausbank bei dem Thema für kompetent halten.

Oft wird nur jeder zweite Kunde von seiner Hausbank zu Wertpapieren beraten
Von den Befragten, die keine Wertpapiere besitzen, sagt sogar fast die Hälfte, dass ihre Hausbank ihnen diese Option bislang nicht vorgeschlagen hat. Die Ergebnisse variieren je nach Bank stark. Die Kunden der Targobank, die Wertpapiere besitzen, geben zu 50% an, dass ihr Berater sie noch nicht darauf angesprochen hat.


Quelle: IM-Privatkundenstudie 2018

Commerzbank: Relativ wertpapierfreundlich
Die Berater der Commerzbank raten ihren Kunden offenbar eher zu Aktien und Anleihen als die Berater anderer Häuser. Nur 14% der Commerzbankkunden und Wertpapierbesitzer haben das Thema im Kundengespräch bislang vermisst. Von den Kunden ohne Wertpapiere sind es 39%. Die Sparkasse hingegen hat der Studie zufolge nur jeden zweiten Nicht-Wertpapierbesitzer auf Aktien und Anleihen angesprochen. Bei den Genossenschaftsbanken haben 46% der Kunden, die keine Wertpapiere besitzen, im Kundengespräch bislang auch nichts davon gehört.

Vertrauen, aber kein Zutrauen
Dennoch würden sich 37% der Befragten Rat von ihrer Hausbank holen, wenn sie in Wertpapiere investieren wollten. Das Vertrauen ist somit da. Überraschend ist, dass gleichzeitig nur 34% (Wertpapierbesitzer) beziehungsweise 28% (Befragte ohne Wertpapiere) es ihrer Hausbank zutrauen, sie dazu kompetent beraten zu können.


Quelle: IM-Privatkundenstudie 2018

Jeder Zweite kennt sich selbst mit Wertpapieren aus
Warum die Anleger sich nicht in Eigenregie mit Wertpapierinvestments befassen? Viele trauen es sich anscheinend nicht zu, gewinnbringend zu investieren. Rund die Hälfte gab an, sich zu wenig damit auszukennen und keine Zeit zu haben, sich mit Wertpapieren zu beschäftigen. Immerhin 24% der Befragten besitzen bereits Aktien oder Anleihen. Das sind 2 Prozentpunkte mehr als 2016. 4% haben vor, in der nächsten Zeit in Wertpapiere zu investieren. Für die Studie wurden Anfang 2018 mehr als 2.000 Privatkunden von Banken und Sparkassen befragt.

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