Insbesondere in den deutschen Großstädten wächst die Nachfrage nach Wohnraum weiter dynamisch. Ursache hierfür ist die gegensätzliche demografische Entwicklung in den Teilregionen Deutschlands. Dies legt eine Untersuchung des Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) vom Juli 2015 nahe, in der Daten der laufenden Raumbeobachtung zu regionalen Zu- und Abwanderungsbewegungen analysiert wurden. Das Ergebnis: In den deutschen Groß- und Mittelstädten konzentrieren sich immer mehr Einwohner, während ländliche Räume an Bevölkerung verlieren. Die wachsenden Einwohnerzahlen in den Metropolen führen zu einem steigenden Bedarf an Wohnraum in diesen Städten.[1]Hinzu kommt ein anhaltender Trend zu Single-Haushalten, wodurch die Zahl der Haushalte zusätzlich ansteigt.

Obwohl der Wohnungsneubau in deutschen Großstädten in den vergangenen Jahren zugenommen hat, kann er kaum mit der steigenden Nachfrage Schritt halten. Einer aktuellen Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft zufolge sind im vergangenen Jahr rund 245.000 neue Wohnungen entstanden, davon aber nur 66.000 in Städten mit mehr als 100.000 Einwohnern. Der Bedarf in diesen Städten wird jedoch auf mindestens 102.000 Wohnungen, also rund 55% höher, geschätzt.[2]

[1] Bundesinstituts für Bau-, Stadt- und Raumforschung: Wachsen oder schrumpfen?, BBSR-Analysen KOMPAKT 12/2015

[2] Institut der deutschen Wirtschaft Köln: Der künftige Bedarf an Wohnungen. Eine Analyse für Deutschland und alle 402 Kreise, IW policy paper 24/2015