Aktien, Anleihen, Immobilien oder Gold – welche ist die beste Anlageklasse? Dieser Frage sind nun Wissenschaftler der London Business School in Zusammenarbeit mit der Credit Suisse auf den Grund gegangen. Bei der Langzeitstudie haben sie einen Anlagezeitraum von mehr als 100 Jahren in 23 Ländern betrachtet. Lesen Sie jetzt das Ergebnis der Studie auf unserem Blog.

Die Frage, welche Geldanlage sich langfristig auszahlt, treibt viele Anleger um. Viele Studien betrachten nur kurze Zeiträume von wenigen Jahren. Die Aussagekraft ist dadurch oft begrenzt. Anders ist es bei der Langzeitstudie von der London Business School in Zusammenarbeit mit der Credit Suisse. Sie zeigt: Betrachtet man einen Anlagezeitraum von mehr als 100 Jahren, erzielen Anleger mit Aktien und Immobilien die besten Ergebnisse.

Die Wissenschaftler untersuchten, wie sich die Renditen von Aktien, Anleihen, Immobilien und Gold seit 1900 entwickelt haben. Sie betrachteten dabei 23 Länder auf drei Kontinenten. Dazu zählten die USA, Japan, China und Deutschland.

Aktien zahlen sich aus – bei Anlagezeitraum von 20, 50 und 100 Jahren
Hat ein Anleger im Jahr 1900 Geld in Aktien weltweit angelegt, erzielte er – beziehungsweise seine Erben – demnach eine Rendite von 5,2% pro Jahr. Mit 4,8% pro Jahr erzielten Immobilien-Investments eine ähnlich hohe Rendite. Mit Anleihen konnten Anleger der Studie zufolge nur eine jährliche Rendite von 2% erwirtschaften.

Bei einem kürzeren Anlagezeitraum fielen die Renditen sogar minimal besser aus: Ein Anleger, der vor 50 Jahren weltweit in Aktien investiert hat, konnte sich jährlich über 5,3% Rendite freuen. Bei einem Investment in Anleihen wären es 4,4%.

Wie das Deutsche Aktien-Institut mitteilt, hat auch ein Aktieninvestment mit einem vergleichsweise kleinen Anlagehorizont und mit ausschließlich deutschen Titeln sehr gute Renditen erzielt. Anleger, die vor 20 Jahren Aktien von DAX-Unternehmen gekauft haben, konnten sich über 9% Rendite pro Jahr freuen.

Aktien sind besser als ihr Ruf
Die Autoren der Studie weisen darauf hin, dass solche Gewinne natürlich nicht garantiert sind. Innerhalb der letzten 100 Jahre habe es an den Börsen viele Einbrüche gegeben, darunter die beiden Weltkriege und die Lehman-Brothers-Pleite. Dennoch zeigt die Studie, dass ein Aktieninvestment sehr lohnenswert sein kann und keineswegs ein Glücksspiel nach Kasino-Manier ist, wie viele private Anleger glauben.

Bei Sachwerten: Immobilien gewinnen deutlich gegen Gold
Mit Immobilien haben die Anleger der Studie zufolge seit 1900 jährlich 4,8% Rendite erzielt. Diese basierte größtenteils auf Mieteinnahmen. Der Wertgewinn der Objekte machte nur 1,3% aus. Außerdem müssen Anleger, so die Wissenschaftlicher, Ausgaben für Instandhaltung und Versicherung tragen. Sie weisen außerdem darauf hin, dass die Rendite stark vom Standort der Immobilie abhängt. In Metropolen und anderen gefragten Städten hätten Immobilieneigentümer bessere Karten. Gold hat der Studie zufolge seit 1900 nur eine jährliche Rendite von 0,7% gebracht. Hier zeigt sich, der große Nachteil von Gold: Es bringt keine Zinsen und hängt allein von der Wertänderungsrendite ab.